Kreativitätstechniken: Ideenfindung leicht gemacht!

Heute möchte über die verschiedenen Methoden der Ideenfindung mittels der verschiedenen Kreativitätstechniken schreiben. Je nachdem ob ich alleine oder im Team arbeite, kommen verschiedene Modelle zum Einsatz. Über die vielen Jahre habe ich schon mit allen Verfahren gearbeitet, um zu guten Ideen zu kommen. Bis jetzt habe ich es noch immer geschafft ein leeres Blatt Papier mit Gedanken und Ideen zu füllen um daraus z.B. eine Webseite zu kreieren.

Das Moodbooard

Moodboards sind die Grundlage um Ideen für andere und sich selbst zu verbildlichen. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Sie bestehen aus Fotos, Farbschematas, Typografischen Elementen, einfach alles was hilft meine Ideen zu manifestieren. Die Erstellung von Moodboards kann manuell mit Schere und Klebstoff oder digital mittels Software erfolgen. Im ersten Fall nimmt man Zeitschriften, Fotos, ausgedruckte Websites, Farbstifte und ähnliches um eine Collage zu erstellen. Im anderen Fall benutzt man das Internet um zum Ziel zu kommen. Wichtig ist eine Ordnung in der Collage und die Details. Je detailreicher ein Moodboard ist, umso mehr lässt sich davon ableiten. Das Moodboard gilt als eine der Kreativitäts­techniken, die die Ideenfindung erheblich leichter machen.

Gegensatzpaare

Ist eine interessante Methode um zu guten Ergebnissen zu kommen. Die unten folgenden Gegensatzpaare stellen eine Grundlage für zielführende neue Ideen dar.

  • Bunt – Schwarzweiß
  • Hell – Dunkel
  • Nur Text – Nur Bilder
  • Billig – Teuer

Es wird genau das Gegenteil der Zielformulierung angenommen. Wie sieht die Website dann aus? Welcher Eindruck darf nicht entstehen? Bei manchen Websites ist diese Herangehensweise leichter zu formulieren und man erreicht schneller sein Ziel.

Brainstorming, einer der bekanntesten Kreativitätstechniken

Brainstorming kennen wir alle als sehr gut funktionierende Technik. Vom Amerikaner Alex Osborn entwickelt wird Brainstorming heute überall auf der Welt eingesetzt. Es geht darum in möglichst kurzer Zeit, möglichst viele Ideen zu sammeln. Alle Teilnehmer an einem Brainstorming sind gleichberechtigt. Ein eigener Raum mit Ruhe und viel Platz wird benötigt. Allen Teilnehmern sollte genug Papier und Post-Its zur Verfügung stehen.

Folgende Grundregeln gelt dabei:

  • Ideen sollen kombiniert werden
  • Ungewöhnliche unrealistische Ideen sind erwünscht
  • Alle Ideen sind gleichberechtigt
  • Keine Bewertung der Ideen

Die 4 R’s

Wichtig ist bei dieser Methode, dass die gewonnen Ideen nicht bewertet werden. Sie kommt aus dem Englischen. Weil alle Verfahren mit R beginnen hat sie den Namen „the four R’s“. Mittels dieser Verfahren werden eine Vielzahl von Ideen generiert.

Revolution

Nichts ist fix und alles ist anders. Stelle deine Ideen auf den Kopf und ignorieren alle was in der Zielsetzung als gegeben gilt. Wenn du eine Shopseite erstellst, wo Kunden deine Produkte bewerten sollen, wie stellst du das z.B. ohne Internet an?

Re-Expression

Formuliere die Ideen von der anderen Seite aus. Generiere andere Blickwinkel auf die Dinge. Wie würde ein Produkt die Handhabung durch den Menschen bewerten?

Related Worlds

Was könnten Benutzer auf dieser Shopseite noch bewerten, noch interessieren? Die Bedienung, die schnellen Ladezeiten, die Vielfalt der Produkte? Bei diesem Verfahren findete ein Übertragen der Ideen in eine verwandte Welt statt.

Random Links

Suche dir einen zufälligen Gegenstand aus und versuche ihn mit deiner Website zu verbinden. Was hat ein Modell Quadrocopter mit deiner Shopseite zu tun? Man bricht so die festgefahrene Denkweise auf und kommt über zufällige Assoziationen zu neuen überraschenden Ideen und Ergebnissen.

Mindmap

In der Mitte befindet sich das zentrale Thema. Im Randbereich finden sich Assoziationen zu dem zentralen Thema. Über Pfeile lassen sich interessante Querverbindungen herleiten. Hier kann ich entweder mit Papier und Stiften arbeiten, oder am Computer mit geeigneten Softwareprodukten. Mehr lesen zum Thema Mindmap bei Wikipedia.

Morphologische Matrix

Im Gegensatz zu dem Durcheinander der anderen Kreativitätstechniken herrscht hier Ordnung. Ausgehend von der Zielformulierung werden alle wichtigen Aspekte in einer Matrix (Tabelle) eingetragen. Erfunden hat’s der Schweizer Astrophysiker Fritz Zwicky (1898–1974).

Es ist eine zeitaufwändige Methode, die aber systematisch sehr viele Ideen generiert.

In der ersten Spalte der Matrix werden alle relevanten Parameter notiert. Bei einer Webseite z.B. Bilder, Typografie, Farben, Technologie und vieles mehr. In der nächsten Spalte kommen die Ausprägungen die diese Parameter einnehmen können: welche Bildwelt, Schriftarten, Symbole, Farbwelt etc. In der dritten Spalte werden die unterschiedlichen Kombinationen dieser Ausprägungen notiert. Mehr lesen zum Thema morphologische Matrix bei Wikipedia.

Das SCAMPER-Modell

ist eine Kreativitätstechnik, die dazu dient, neue Ideen zu generieren, indem man bestehende Ideen oder Produkte auf innovative Weise verändert oder weiterentwickelt. Der Name SCAMPER steht dabei für folgende Aspekte:

  • Substitute (Ersetzen): Was könnte man ersetzen, um eine Verbesserung zu erzielen?
  • Combine (Kombinieren): Was könnte man kombinieren, um ein neues Produkt zu schaffen?
  • Adapt (Anpassen): Was könnte man anpassen oder verändern, um eine bessere Lösung zu finden?
  • Modify (Modifizieren): Was könnte man modifizieren oder verändern, um das Produkt zu verbessern?
  • Put to another use (In einem anderen Zusammenhang verwenden): Wie könnte man das Produkt in einem anderen Kontext verwenden?
  • Eliminate (Eliminieren): Was könnte man eliminieren, um das Produkt zu verbessern oder zu vereinfachen?
  • Rearrange (Umbauen): Wie könnte man das Produkt umgestalten oder umbauen, um eine neue Funktion zu erreichen?

Das SCAMPER-Modell kann als Leitfaden dienen, um bestehende Produkte oder Ideen auf neue Weise zu betrachten und daraus neue Ideen zu generieren. Es kann sowohl in der Gruppe als auch allein angewendet werden und ist besonders nützlich in den Bereichen Innovation, Marketing, Produktentwicklung und Problemlösung.

Die Sechs-Hüte-Methode

ist eine der Kreativitätstechniken, die von Edward de Bono entwickelt wurde und dazu dient, ein bestimmtes Problem oder eine Situation aus sechs verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Jeder Hut repräsentiert eine andere Denkweise, die die Teilnehmer annehmen müssen, um verschiedene Aspekte des Problems zu untersuchen.

Die sechs Hüte sind:

  1. Weißer Hut: Der weiße Hut steht für objektive Fakten und Informationen. Bei dieser Denkweise geht es darum, sich auf die Informationen zu konzentrieren, die verfügbar sind, und alle Emotionen und Meinungen beiseite zu lassen.
  2. Roter Hut: Der rote Hut steht für Emotionen und Intuition. Bei dieser Denkweise geht es darum, sich auf die Gefühle und Reaktionen zu konzentrieren, die das Problem oder die Situation auslöst.
  3. Schwarzer Hut: Der schwarze Hut steht für kritisches Denken und Vorsicht. Bei dieser Denkweise geht es darum, die negativen Aspekte und Risiken des Problems zu untersuchen und mögliche Schwachstellen zu identifizieren.
  4. Gelber Hut: Der gelbe Hut steht für optimistisches Denken und Chancen. Bei dieser Denkweise geht es darum, die positiven Aspekte des Problems zu untersuchen und Möglichkeiten zu finden, um das Problem zu lösen oder zu verbessern.
  5. Grüner Hut: Der grüne Hut steht für kreatives Denken und Ideenfindung. Bei dieser Denkweise geht es darum, neue Ideen und Lösungen zu generieren und alle möglichen Optionen zu erkunden.
  6. Blauer Hut: Der blaue Hut steht für das übergeordnete Denken und die Kontrolle über den Denkprozess. Bei dieser Denkweise geht es darum, den Denkprozess zu steuern, Prioritäten zu setzen und Entscheidungen zu treffen.

Fazit:

Diese Techniken können alleine oder in Kombination angewendet werden, um kreative Ideen und Lösungen zu finden, die den Anforderungen eines Grafikdesigners gerecht werden. Jedes Modell hat seine eigenen Vor- und Nachteile und es ist wichtig, das richtige Modell für den jeweiligen Kontext auszuwählen. Insgesamt können Kreativitätstechniken dabei helfen, kreative Lösungen zu finden und den Ideenprozess zu optimieren.

Autor: Helmut Wernbacher ist der Gründer und Inhaber von Pixelflüsterer und verfügt über eine beeindruckende Erfahrung von 35 Jahren im Bereich Grafik- und Webdesign.

Kompetenz in Grafikdesign, Branding, Corporate-Design, Logodesign, Typografie, Printdesign, Webdesign, POS-Werbemittel, Messewerbemittel, KFZ-Folierungen

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